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"Für Menschen mit einem gesunden Immunsystem sind gewöhnliche Warzen fast immer harmlos", sagt Dr. Helga Christoffel, Allgemeinmedizinerin vom TK-Ärztezentrum, und ergänzt: "Mit der Zeit baut der Körper eine Immunabwehr gegen die Viren auf und die Warzen verschwinden meist. Doch das kann dauern."

Bevorzugt treten Warzen am Fuß, an der Hand, im Gesicht oder im Genitalbereich auf. Ausgelöst werden sie durch sogenannte Humane Papillomviren (HPV). Gelangen diese Viren durch kleinste Einrisse in die Haut, siedeln sie sich dort an und können wulstige kleine Wucherungen verursachen. Bei einigen Warzenarten reicht es schon, im Schwimmbad oder in einer Sauna barfuß zu laufen, andere können beim Sex übertragen werden. Warzen sind meist symptomlos, einige können jedoch schmerzen oder jucken. Lassen Sie die Hautwucherung ärztlich behandeln. So können Sie verhindern, dass sich die Warzen an Ihrem Körper ausbreiten oder auf andere übertragen werden.

Warze ist nicht gleich Warze: die häufigsten Arten 

Abhängig vom Virustyp und vom Körperbereich, an dem ein Erreger in die Haut eindringt, lassen sich hauptsächlich folgende Warzentypen unterscheiden:

  • Gewöhnliche Warzen: Diese kommen am häufigsten vor. Sie können sich überall am Körper bilden, treten aber bevorzugt an der Hand, im Gesicht oder am Fuß auf. Meist sind sie stecknadelkopf- bis erbsengroß und weisen eine eher zerklüftete und raue Oberfläche auf. Sie treten öfters in größerer Anzahl auf und können mit der Zeit eine leicht braun-gelbliche Farbe annehmen. 
  • Pinselwarzen: Die fadenförmigen Warzen befallen besonders Augenlider, Lippen, Nase oder Hals. Diese Warzen sind häufig weiß bis rosa mit einer braunen Spitze. 
  • Flachwarzen: Sie sind flach, nur einige Millimeter groß und meist hautfarben. Sie können in großer Zahl auftreten und kommen häufig im Gesicht sowie an den Händen vor. Am häufigsten sind Kinder und Jugendliche betroffen. 
  • Dornwarzen: Sie wuchern eher nach innen und befinden sich meist unter der Fußsohle. Beim Gehen können sie Schmerzen verursachen. 
  • Feigwarzen: Diese Warzen betreffen den Genital- und Analbereich. Sie können unterschiedlich aussehen - von stecknadelkopfgroßen weißlichen, roten oder braunen Knötchen bis hin zu größeren blumenkohlartigen Wucherungen. Die auslösenden Viren werden beim Sex übertragen. Eine ärztliche Behandlung dieser Warzen ist essenziell, da sie hoch ansteckend sind. Wichtig: Falls Sie unter Feigwarzen leiden, ist es wichtig, dass sich auch Ihr Partner untersuchen lässt. 
  • Dellwarzen: Dellwarzen sind keine echten Warzen, da sie durch eine bestimmte Gruppe von Pockenviren ausgelöst werden. Sie bilden in ihrem Zentrum eine mit hoch ansteckenden Viren gefüllte Delle. 
  • Alterswarzen: Diese warzenähnlichen Hautknoten treten vor allem im höheren Lebensalter auf und sind meist hell- bis dunkelbraun. Sie sind harmlos und nicht ansteckend. Häufig sind sie im Gesicht, auf der Brust oder am Rücken zu finden.

Begünstigende Faktoren für Viruswarzen

Folgende Faktoren können das Auftreten von Warzen begünstigen:

Die verursachenden Viren werden von Mensch zu Mensch übertragen, manchmal auch indirekt über Handtücher oder Gegenstände. Die Inkubationszeit kann zwischen vier Wochen und acht Monaten liegen. Ist die Haut verletzt, können die Viren leicht eindringen und Warzen verursachen. Begünstigt wird dies, wenn die Haut feucht oder kalt ist. Die Viren in diesen Hautknötchen können an benachbarte Körperstellen oder weitere Personen übertragen werden. Besonders Kinder und Jugendliche haben ein erhöhtes Risiko für Warzen, da ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist. 

Blickdiagnose: typisches Aussehen

Ihr Arzt stellt die Diagnose in erster Linie anhand des typischen Erscheinungsbilds der Warze. In seltenen Fällen kann er mit einem Auflichtmikroskop - einer Lupe mit eingebauter Lichtquelle - die Haut genauer untersuchen. Bei Feigwarzen kann Ihr Arzt eine Gewebeprobe aus der Warze entnehmen und im Labor untersuchen lassen. So kann er auch mögliche bösartige Hautveränderungen ausschließen. 

Behandlungsmöglichkeiten

Die meisten Warzen verursachen keinerlei Beschwerden und verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Schmerzen oder stören die Hautwucherungen, kommen vorzugsweise zwei Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz: 

  • Salizylsäure oder Ameisensäure: Die Säuren sind als Cremes, Lösungen oder Pflaster meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Hier wird die Hornschicht der Warze aufgelöst. Entfernen Sie regelmäßig die abgelöste Hornschicht vorsichtig mit einer Feile oder einem Hornhauthobel. 
  • Vereisung (Kryotherapie): Hier behandelt Ihr Arzt die Warze mit flüssigem Stickstoff, wodurch die oberste Hautschicht der Warze durch extreme Kälte zerstört wird. Die Therapie erfolgt über mehrere Sitzungen einmal wöchentlich. Für Menschen mit einem diabetischen Fuß oder Durchblutungsstörungen ist eine solche Therapie jedoch ungeeignet. 
  • Neigen Sie zu trockener Haut, wird Ihr Arzt Ihnen außerdem raten, Ihre Haut einzucremen, warmzuhalten und sorgfältig zu pflegen, da rissige Haut Warzen begünstigt. Auch kann er eine Therapie einleiten, um vorhandene Ekzeme zu behandeln. 

Weitere Methoden:

  • Spezielle Salben oder Lösungen mit Wirkstoffen wie Vitamin-A-Säure oder 5-Flourouracil, die Viren oder das Zellwachstum hemmen, werden auf die betroffene Stelle aufgetragen. 
  • Vorbehandelt mit Salizylsäure schabt Ihr Arzt die Warze mit einer sogenannten Kürette ab.
  • Mithilfe eines Lasers kann die Warze stark erhitzt und zerstört werden.
  • Bei einer fotodynamischen Therapie wird die Hautwucherung mit einem Gel behandelt und bestrahlt, damit die virusbefallenen Zellen zerstört werden.

Wichtig: Befinden sich die Warzen im Gesicht oder handelt es sich um Feigwarzen, ist eine ärztliche Behandlung essenziell. 

"Der Erfolg einer Warzenbehandlung hängt von vielen Faktoren ab", erklärt die Allgemeinmedizinerin Dr. Helga Christoffel, und ergänzt: "Entscheidend ist, wie lange die Vereisung einwirkt und wie oft der Hautarzt die Behandlung wiederholt. Gleiches gilt für die Behandlung mit einer Salizylsäure-Lösung. Da so viele Faktoren eine Rolle spielen, lässt sich nicht sicher sagen, welche Behandlungsmethode die besten Erfolgsaussichten gegen Warzen hat", betont Dr. Christoffel. Wichtig: Während andere Warzen nicht unbedingt behandelt werden müssen, bedürfen Feigwarzen einer speziellen Therapie.

Ansteckungsrisiko senken 

So können Sie Ihr eigenes Ansteckungsrisiko senken:

  • Im Schwimmbad, auf der Sportanlage, in der Sauna oder im Hotelzimmer Badeschlappen tragen.
  • Zehen- und Fingerzwischenräume nach dem Duschen oder Baden gut abtrocknen.
  • Das körpereigene Immunsystem durch eine ausgewogene Ernährung und Bewegung an der frischen Luft unterstützen. 
  • Trockene Haut mit Pflegelotion eincremen.
  • Hände und Füße warmhalten. 

So können Sie verhindern, dass Sie andere Personen anstecken:

  • Warzen beim Schwimmen mit einem wasserfesten Pflaster abkleben.
  • Handtücher, Schuhe, Handschuhe und Socken nicht mit anderen teilen und regelmäßig reinigen.
  • Warzen nicht anfassen oder gar aufkratzen.

Tipp:

Waschen Sie Ihre Füße nach einem Schwimmbadbesuch gründlich und trocknen Sie sie sorgfältig ab. Cremen Sie trockene Haut nach dem Schwimmen ein.